Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung: das Rückgrat der Verpackungsproduktion
Ein Einblick in die Branchenvision von BOBST
Mex, Schweiz, 31. März 2020
Die Verpackungsbranche geht in der beispiellosen Coronavirus-Situation (COVID-19) sowohl mit Dringlichkeit als auch mit großer Sorgfalt vor. Die Krise wird vorübergehen. Da viele Menschen aktuell von zu Hause aus arbeiten, informieren wir auf diesem Wege über die Systeme und Prozesse, die wir in den kommenden Monaten präsentieren wollen. So erfahren unsere Kunden, was neu ist und was sie von uns erwarten können, um diese Informationen in ihren vorausschauenden Planungen zu berücksichtigen.
Sowohl Markenartikelhersteller als auch Verpackungshersteller stehen weiterhin unter einem früher nicht gekannten Druck. Viele Herausforderungen bewegen unsere Branche, wie unter anderem kürzere Markteinführungszeiten, der Online-Handel und das Thema Nachhaltigkeit. Jede dieser Herausforderungen bringt für die Verpackungsherstellung aber auch eine Vielzahl von Chancen mit sich.
Anbieter von Ausrüstungen und Services für die Verpackungsbranche stehen an der Spitze eines notwendigen Wandels in der Branche. Wir haben diese Transformation um vier Grundpfeiler herum aufgebaut: Vernetzbarkeit, Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit.
Die gesamte Produktionskette muss agiler und flexibler werden. Über den gesamten Produktionsprozess hinweg werden mehr faktenbasierte und zeitnahe Entscheidungen gebraucht. Es beginnt die Zeit, in der vernetzte Systeme dem gesamten Produktionsprozess Daten zur Verfügung stellen und so schnellere, gezielte Optimierungen erlauben werden.
Von den originären Design-Dateien bis zu den fertigen Verpackungen wie unter anderem Etiketten oder fertigen Faltschachteln werden alle Schritte der Verpackungsherstellung miteinander verknüpft sein. Änderungen in der Design-Phase, sei es im Layout oder in der Konstruktion, werden automatisch an alle nachfolgenden Prozessschritte weitergegeben. Die spezifischen Aufgaben in jedem Prozessschritt, wie zum Beispiel das Drucken, Schneiden und Falten, werden mit digitalisierten Lösungen automatisiert und ermöglichen so erheblich kürzere Durchlaufzeiten.
Was wir bis jetzt erreicht haben – und was wir noch erreichen müssen
Die digitale Transformation vollzieht sich mit unterschiedlichem Tempo in allen Bereichen der Verpackungsbranche. Zweifelsohne hat die Etikettenherstellung eine Vorreiterrolle gespielt. Der Wandel begann langsam, aber inzwischen werden hier mehr digitale als konventionelle Druckmaschinen verkauft. Ein Grund dafür: In der Etikettenbranche wurde ein Status erreicht, in dem digitale Lösungen im Vergleich zu konventionellen Druckmaschinen bei Qualität, Produktivität und Kosten zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Die Etikettenproduktion ist weniger komplex als zum Beispiel die Herstellung von flexiblen Verpackungen, Faltschachteln oder Verpackungen aus Wellpappe. Auch das ist ein wichtiger Grund. So war die Etikettenbranche tonangebend für die anderen Segmente des Verpackungsmarktes. Jedes von ihnen wird mit entsprechenden Komponenten folgen.
„In der Etikettenindustrie haben die Vernetzbarkeit und die Digitalisierung echte Fortschritte ermöglicht“, so Christian Zeller – Marketingleiter bei Lösungen für die Herstellung von Etiketten und flexiblen Verpackungen. „Unter anderem lässt sich jetzt unabhängig vom Druckverfahren die Qualität jedes einzelnen Etiketts überwachen, wobei die Produktionsergebnisse mit den Original-PDF-Dateien verglichen werden können – sowohl im Digital- und Hybrid- als auch im Flexodruck.“
Kurs auf durchgängig automatisierte Prozesse
„In der Verpackungsbranche ist der Druckprozess das sichtbarste Element der Digitalisierung“, erklärt Bobst Group-CEO Jean-Pascal Bobst. „In den kommenden Jahren wird der Digitaldruck wahrscheinlich noch deutlich Fahrt aufnehmen. Während die Lösungen auf den Markt kommen, sind die einzelnen Druckmaschinen nicht die größte Herausforderung für Druckereien und Weiterverarbeitungsbetriebe. Vielmehr ist es der gesamte Produktionsprozess einschließlich der Verarbeitung.“
„BOBST verfügt über einen vollständig automatisierten und kontrollierten Workflow von den Dateien bis zu den fertigen Etiketten, Beuteln oder Faltschachteln, und diese Lösung entspricht den Anforderungen der Markenartikel- und Verpackungshersteller. Mit den bislang schon realisierten und den künftigen Innovationen, die BOBST und andere Industriepartner auf den Markt bringen werden, bewegen wir uns in die richtige Richtung", ergänzt Jean-Pascal Bobst.
Die Verpackungsproduktion 4.0 erfordert eine neue Denkweise
In einer automatisierten Welt wird der Fokus weniger auf dem Wie als auf dem Was liegen. Über den gesamten Produktionsprozess hinweg werden Mitarbeiter mit grundlegend anderen Qualifikationen gebraucht. Die von den Maschinen rückgemeldeten Daten erfordern von den Maschinenführern eine globale Sicht auf den gesamten Prozess, statt einer Spezialisierung auf bestimmte technische Aufgaben. BOBST ist sich dieser grundlegenden Veränderung sehr bewusst und steht seinen Kunden sowohl mit Schulungen als auch mit einer Reihe leistungsstarker Anwendungen zur Seite, die Maschinenführer in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.
Menschliches Wissen und Nähe werden immer erforderlich sein. Doch statt sich auf wiederholende manuelle oder technische Aufgaben zu konzentrieren, wird sich der menschliche Beitrag verstärkt auf die wertschöpfenden Aspekte im Zusammenhang mit mehr Automatisierung und einer verbesserten Verpackungsproduktion konzentrieren.
BOBST nach wie vor führend im Markt
BOBST ist ein Pionier bei der Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung von Maschinen für die Verpackungsproduktion. Als einziger Anbieter kann BOBST komplette Produktionslinien - von der Herstellung der Verpackungsmaterialien über den Druck bis hin zur Veredelung - mit höchstem Grad an Automatisierung und Integration für eine nahtlose, fehlerfreie Produktion anbieten.
Das folgende Beispiel ist nur eines von vielen für die digitalen Lösungen von BOBST, die eine bessere Automatisierung und Vernetzung ermöglichen.
In der Herstellung von Etiketten und flexiblen Verpackungen ermöglicht die DigiFlexo-Technik von BOBST jetzt die automatische Steuerung der Farbqualität und -stabilität, den Druck auf eine Vielzahl verschiedener Trägermaterialien, einen im Vergleich zu herkömmlichen Flexodruckverfahren reduzierten Druckfarbenverbrauch und weniger Makulatur. DigiFlexo-Druckmaschinen arbeiten auf Basis eines vernetzten und automatisierten Prozesses mit Datenaustausch von Maschine zu Maschine. Die vollständige Automatisierung des Druckprozesses vermeidet Maschinenstillstände, und die Präzision eines digitalen Systems zur Datenanpassung ersetzt die Hände und Augen der Maschinenführer.
Mit DigiColor stellte BOBST 2019 das erste System für die Farbsteuerung mit geschlossenem Regelkreis für die Flexodruckbranche vor. Die Farbe wird inline gemessen und in jedem Druckwerk angepasst, damit sie den Zielfarbwerten entspricht. DigiFlexo ist die perfekte Lösung für Markenartikelhersteller, die eine maßgeschneiderte Lösung, die Kontrolle über ihre Farbstabilität und kürzere Produktionszeiten brauchen.
Mit der MASTER DM5 stellte BOBST auf der Labelexpo 2019 eine Hybrid-Etikettendruckmaschine vor, die ein Digitaldruckmodul mit dem Inkjet-Cluster von Mouvent umfasst. Sie wartet mit der bestmöglichen Kombination von Digital- und DigiFlexo-Druck in einer einzigen Druckmaschine auf. Sie ist die am meisten digital automatisierte Druckmaschine auf dem Etikettenmarkt. In der Herstellung sowohl kleiner als auch großer Auflagen bietet sie die höchste Druckqualität, Produktivität und Zuverlässigkeit für alle Arten von Druckaufträgen.
In der Faltschachtelherstellung kontrolliert das Inline-Inspektionssystem ACCUCHECK die Kartonzuschnitte auf Fehler und garantiert vollständige konsistente Qualität. So können Markenartikelhersteller ihren Abpackbetrieben perfekte Faltschachteln liefern, womit sie in ihren Lieferketten den Abfall und die Ausfallzeiten verringern. Eine weitere wichtige Innovation ist der Digitale Prüftisch. Er ermöglicht das Proofing bedruckter Bogen sowie gestanzter Zuschnitte, wobei die visuellen Darstellungen in Echtzeit einen Abgleich der „echten“ Produkte mit den digitalen Proofs ermöglichen. Mit dieser neuen Technik können Verpackungshersteller ihre Produktivität steigern und Produktionsfehler aus Druckprozessen nahezu vollständig herausnehmen. Damit erhöhen sie auch die Zufriedenheit ihrer Kunden der Markenartikelindustrie.
In der Wellpappenbranche ermöglicht die THQ-Technik von BOBST eine unübertroffen hohe Druckqualität bei im Vergleich zu konventionellen Offset- und Flexodruckverfahren niedrigeren Kosten. Gleichzeitig bietet sie im Sicherheitsdruck zusätzliche Möglichkeiten. PREMIUM GAP CONTROL wiederum gewährleistet eine zuverlässige und präzise Kontrolle aller fertigen Faltkisten bei höchsten Maschinengeschwindigkeiten und damit eine optimale Produktivität sowie perfekte Faltqualität.
Die Connected Services von BOBST runden all diese Angebote ab. Beispielsweise können Kunden über den Service Helpline Plus bei Bedarf unmittelbar Kontakt mit den Experten von BOBST aufnehmen. So lassen sich 80 % aller technischen Probleme innerhalb von zwei Stunden aus der Ferne beheben. Darüber hinaus umfassen die Connected Services unter anderem Apps zur browser-basierten Bereitstellung von Produktions- und Maschinendaten auf Handys oder Tablets.
Remote Monitoring ist ein Werkzeug für ein umfassendes Reporting, das für einen schnellen Zugriff auf detaillierte Produktions-, Prozess- und technische Maschinendaten entwickelt wurde. Downtime Tracking für die Nachverfolgung von Ausfallzeiten erleichtert genaue Analysen der Gründe von Stillständen bestimmter Maschinen oder ganzer Produktionsprozesse.
„Wir bekommen von unseren Kunden zu unseren Connected Services ausnahmslos ein positives Feedback“, so Raphael Indermuehle, im Geschäftsbereich Services von BOBST Leiter Sales & Marketing. „Sie haben ihre Produktivität, Qualität und Verfügbarkeit deutlich erhöht und die Zahl ihrer Produktionsfehler reduziert. Die Vorteile dieser Connected Services sind beträchtlich.“
Zusammenfassung
Sowohl die Markenartikel- als auch die Verpackungshersteller sehen schon jetzt die enormen Vorteile, die mehr Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung mit sich bringen. Schon bald werden weitere hinzukommen.
Die Vision von BOBST ist einfach und klar. Das Unternehmen will die Zukunft der Verpackungsindustrie gestalten. Sowohl bei Etiketten und flexiblen Verpackungen als auch bei Faltschachteln und Verpackungen aus Wellpappe legt es Leidenschaft und Engagement an den Tag. Es will alle an der Wertschöpfungskette der Verpackungsherstellung beteiligten Seiten an einen digitalisierten und automatisierten Workflow anbinden, in dem sie jederzeit und von überall aus auf Informationen zugreifen und so gemeinsam flexibel und agil arbeiten können.
„Die Vision für die Zukunft ist klar: fehlerfreie Prozesse von den Entwürfen über die Etiketten- und Beutelrollen oder Kartonstapel bis hin zu am Ende geprüften Schachteln in den Händen der Abpacker – und das bei möglichst hohen Geschwindigkeiten, zu den besten Kosten sowie mit der höchsten Qualität und den geringsten Auswirkungen auf die Umwelt“, so Jean Pascal BOBST. „Das erreichen wir, indem wir kontinuierlich Innovationen entlang der gesamten Prozesskette implementieren. Bei BOBST werden wir die Zukunft der Verpackungswelt weiterhin mit Leidenschaft und Nähe zu unseren Kunden gestalten.“
Über BOBST
Wir sind einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen und Services für die Substratverarbeitung, den Druck und die Weiterverarbeitung in den Bereichen Etiketten, flexible Materialien, Faltschachteln und Wellpappe.
Das 1890 von Joseph Bobst in Lausanne, Schweiz, gegründete Unternehmen BOBST ist in mehr als 50 Ländern vertreten, besitzt 15 Produktionsstätten in 8 Ländern und beschäftigt mehr als 5 500 Mitarbeiter auf der ganzen Welt. Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr, das am 31. Dezember 2019 endete, einen Umsatz von CHF 1 636 Millionen.
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